Blog

von Ralf Welle 19 Sept., 2021
Auch wenn die Pandemie noch nicht überstanden ist und wir noch mit vielen Regeln konfrontiert werden, so findet langsam wieder so etwas wie „soziales Leben“ auch im Büro statt. Echtes Leben, mit Menschen zum Anfassen und ohne virtuelle Hilfsmittel. Neben Restaurant -und Kinobesuchen, die teilweise sehr vorsichtig erfolgen, nimmt gefühlt die Diskussion ebenfalls zu, ob wir nun zukünftig wieder ganz im Büro arbeiten werden oder ob es gemischte Lösungen gibt, die aus Home- und Präsenztagen bestehen werden. Manche Arbeitgeber, so konnte man lesen, favorisieren die Home-Office-Lösung und es gab auch in mindestens einem Fall großzügige Zuwendungen, damit sich Mitarbeitende zuhause auch vernünftige Arbeitsplätze einrichten können. Bei vielen wird die Freude groß sein, endlich wieder Kolleginnen und Kollegen um sich zu haben. Und viele Führungskräfte werden sich freuen, endlich ihre Mitarbeitenden wieder um sich zu haben. Und vielleicht gibt es auch viele Führungskräfte die sich nichts sehnlicher wünschen, als zu den Führungsgewohnheiten zurückzukehren, die ihnen vor der Pandemie vielleicht Spaß gemacht haben oder die Ihnen vielleicht auch wichtig waren. Doch: STOP! Alles, was wir erlebt haben (und noch erleben), hat Einfluss auf das Führungsverhalten. Der fehlende direkte Draht. Nicht im Türrahmen stehen zu können, um zu beobachten oder zu korrigieren. Vielleicht hat auch das schnelle Lob oder das kurze, wichtige Feedback kaum Raum oder Zeit gehabt, da wir in den Online- und Video-Calls von Termin zu Termin gebunden waren und auch noch sind. Obwohl die Einflussmöglichkeit der Führungskräfte oft deutlich reduziert wurde, hören wir sehr, sehr oft von fabelhaften Ergebnissen. Also zurück zum Führungsverhalten wie vor der Pandemie oder doch eine Runde Selbstreflexion? Was haben Sie in der Pandemie nicht mehr gemacht? Wo haben Sie mehr Freiheiten gelassen? Wie haben Sie gefordert? Wie gefördert? Welche positiven Entwicklungen haben Sie bei Ihren Mitarbeitenden erleben dürfen – und eben mit der Lupe drauf geschaut: Was genau haben Sie dazu beigetragen? Zeit für Selbstreflexion ist jetzt.
von Ralf Welle 21 Apr., 2021
Die Zeit im Homeoffice ist für viele von uns zwischenzeitlich Gewohnheit geworden. Mehr oder weniger. Auch die Teamarbeit hat andere Mittel und Wege gefunden, sodass weiterhin vieles sehr gut läuft. Gespräche, Interaktionen, gemeinsam an Dokumenten arbeiten, etc. Nach gut einem Jahr im Homeoffice macht sich aber etwas ganz anderes bemerkbar: die Komfortzone wird kleiner. Viele Teilnehmende in meinen aktuellen Workshops berichten davon, dass sie den Kontaktverlust zu Kolleg:innen außerhalb des eigenen Teams vermissen. Die Gespräche auf dem Flur, im Treppenhaus, in der Kaffeeküche oder vor der Tür. Es fehle an Leichtigkeit und Inspirationen. All die Möglichkeiten, die bisher quasi automatisch vorhanden waren, haben die Zusammenarbeit oder den Austausch von Ideen vereinfacht. Und Spaß gemacht hat es obendrein. Und jetzt? In der Homeoffice-Situation? Mal schnell jemanden anrufen und „Hallo“ sagen, eine Verabredung zum virtuellen Schwätzchen in der virtuellen Kaffeeküche. Eine Verabredung. Neue und daher Unbekannte Kolleg:innen zu einem Kennenlernen einladen. Die Lösungen liegen dabei recht nah, oder? Wir tun es aber nicht. Es liegt außerhalb unserer Komfortzone. Der Zufall fehlt. Ist der Zufall innerhalb unserer Komfortzonen? Wenn Sie bis hier schon gelesen haben, könnte ich mir vorstellen, dass es Ihnen ähnlich geht. Und wenn das so ist, können Sie sich vielleicht vorstellen, dass es vielen Ihrer Kolleg:innen so geht wie Ihnen. Deshalb: Raus aus der Komfortzone. Geben Sie wieder Jemandem Feuer - oder besser noch: Seien Sie eine Inspiration. Dafür gibt es viele Ideen. Einige stehen bereits weiter oben. Andere Ideen sind regelmäßige „Auszeiten“ planen und Personen einladen. Schaffen Sie sich eine Regelmäßigkeit in Ihren Tagesablauf. Wen wollen Sie mal kennenlernen? Einladen zum Mystery-Coffee. Wen haben Sie lange nicht gesehen? Anrufen. Wem geht’s genauso? Nachfragen und Ideen kreieren. Viel Spaß!
von Ralf Welle 13 Jan., 2021
»Stillstand ist Rückschritt« formulierte vor vielen Jahren Rudolf von Bennigsen-Foerder, langjähriger Vorstandsvorsitzender einer deutschen Aktiengesellschaft. »Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein«, sagte der Unternehmer Philip Rosenthal. Wir leben in einem beständigen Wandel, der immer wieder Anpassungen von uns verlangt. Mal im Kleinen, mitunter im Großen. Woran und womit messen wir Fortschritt? Woran messen wir Erfolg? Wir betrachten Zahlen, wie z. B. EBIT, Anzahl von Neukunden, wir messen Qualität, Zeit, Ressourcen usw. Hinzu kommt der Vergleich mit dem Wettbewerb. Wer hat das bessere Produkt? Wer verdient mehr? Möglicherweise haben Sie gerade ebenfalls Gedanken in Richtung einer Veränderung, eines »Change«. Vielleicht ist dieser »Change« durch äußere Einflüsse notwendig geworden oder angetrieben durch die bereits genannten Zitate und ähnliche Sichtweisen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Veränderungen oder eben neudeutsch »Change« zu gestalten. Zum Beispiel werden Unternehmensberatungen eingesetzt, die Ihr Unternehmen durchleuchten und beispielsweise auf Effizienz trimmen. Ein absolut professioneller Ansatz. Aber »Change« anzuordnen oder zu managen können auch scheiternde Modelle sein. Veränderungen, die von außen kommen, sind für eine Belegschaft oft schwierig zu akzeptieren. Selbst wenn sie rational leicht verstehbar sind. Oft fehlt es an einer guten, offenen und transparenten Gesprächskultur und/oder Beteiligung am »Change«. Eine sich verbreitende Philosophie, »Change« zu begleiten, setzt sich immer mehr durch: Direktive Elemente werden durch Partizipation ersetzt. Die Organisation wird als Ganzes unter Spannung gesetzt und lernt von innen heraus. Das Wissen steckt im System. »Facilitator Change« begleiten Organisationen in Ihrem Veränderungsprozess. Das beginnt mit gutem Zuhören, bevor Dinge in Bewegung gesetzt werden. Keine Ratschläge. Keine klugen Worte. Kernaufgabe ist die professionelle Begleitung derjenigen, die sich dem »Change« stellen. »Facilitator Change« entwickeln, beraten und begleiten den Prozess, damit das im System vorhandene Wissen den Veränderungsprozess zum Ziel führt.
von Ralf Welle 24 März, 2020
von Ralf Welle 20 März, 2020
In Deutschland sind ca. 11% der Bevölkerung an Depressionen erkrankt bzw. neigen zu Depressionen. Weiterhin neigen depressive Personen gern zum Rückzug. Dabei ist für diese Gruppe sozialer Kontakt enorm wichtig. Soziale Kontakte wirken wie Nahrung für die Seele. In Zeiten des „Social Distancing“ könnte es schwer werden. Haben Sie Mitarbeitende, Freunde oder Bekannte, die depressiv sind oder zu depressiven Episoden neigen? Halten Sie bitte Kontakt (telefonisch oder per Video-Chat).
von Ralf Welle 19 März, 2020
11 Tipps zu »Führung auf Distanz« Die weltweite Homeoffice-Offensive durch »COVID19« verändert viel. Auch der Bereich »Leadership«“ ändert sich, insbesondere für die Führungskräfte unter Ihnen, die Führung auf Distanz (FaD) nicht gewohnt sind. Diese 11 Tipps können Ihnen helfen: 1. Vertrauen Auch wenn es mancher Führungskraft schwerfällt und der Grundgedanke vorherrscht, dass Mitarbeitende im Homeoffice alles andere tun, als zu arbeiten: Bitte vertrauen Sie auf die Selbständigkeit Ihrer Mitarbeitenden. 2. Regelmäßiger Kontakt ist wichtig Nutzen Sie Ihr Telefon. Kontakt über E-Mail ist nicht förderlich. Viele sitzen jetzt allein zuhause vor ihren Rechnern. Telefonieren Sie lieber, auch bei kurzen Rückfragen, sodass Sie sich hören und nicht nur lesen. Idealerweise nutzen Sie Video-Systeme für längere Gespräche. 3. Teammeeting Behalten Sie einen guten Rhythmus bei. Ein kurzes Teammeeting mit einer Agenda, bei der alle zu Wort kommen, sollte alle 2 Tage erfolgen. 4. Kollegiale Beratung Regen Sie eine kollegiale Beratung zum Thema Home-Office an. Einige werden prima mit der Situation zurechtkommen, andere weniger. Ein Austausch zu diesem Punkt innerhalb der betroffenen Gruppe kann helfen, Lösungen und Ideen zu finden, um diese Zeit gut zu meistern 5. Feedback Bitte geben Sie in Einzelgesprächen Feedback und loben bzw. kritisieren Sie die Leistung. Ein Lob darf auch für positive Motivation sein. 6. Auszeiten anregen Fordern Sie Ihre Mitarbeitenden auf, den Schreibtisch zu verlassen (social distancing beachten). Damit kein Lagerkoller entsteht, sollten Ihre Mitarbeitenden für Auszeiten (Spaziergänge, etc.) sorgen. Wenn es geht, auch mal tagsüber. Täglich 30 Minuten an der frischen Luft helfen, den Lagerkoller zu vermeiden. 7. Ängste nehmen Wenn Sie bemerken, dass einige Ihrer Mitarbeitenden Ängste und Sorgen entwickeln, sprechen Sie dies im persönlichen Telefonat an. Aktuell werden sich viele Sorgen um die Zukunft machen. Diese Pandemie hat vermutlich erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft. Akzeptieren Sie die Ängste und Sorgen und nehmen Sie sie bitte ernst. »Das geht schon vorbei« reicht nicht. Nehmen Sie den Ball auf und entwickeln Sie wenn möglich Zukunftspläne. Jetzt sind Ihre Kommunikationsfähigkeit und Ihre Fragetechnik gefragter denn je. 8. Team-Regeln vereinbaren Nutzen Sie die kollektive Intelligenz für diese besondere Phase. Wie können wir uns gegenseitig in dieser Zeit unterstützen, damit es allen gut geht? Diskutieren Sie diese Frage im Rahmen des Team-Meetings. 9. Kontrollfragen »Hast du schon x erledigt und y gemacht?« Wenn Sie diese Frage an Ihrer Kindheit erinnert, erinnern Sie sich bitte auch an Ihre eigene Reaktion darauf. Wenn Sie genervt oder bockig waren, dann lag es an der Art und Weise, wie Ihrer Eltern Sie nach Ergebnissen gefragt haben. Kontrollfragen sind für »FaD« weniger geeignet. Wenn Sie unbedingt fragen müssen, verpacken Sie Ihre Frage und fokussieren Sie den Inhalt der Aufgabe und fragen gezielt nach spezifischen Informationen. Anhand der Antwort werden Sie bemerken, wir fleißig Ihre Mitarbeitenden sind. 10. Der Ton macht die Musik Ihre Haltung zum Home-Office ist wichtig. Bitte bedenken Sie, dass in der face-to-face-Kommunikation nur 7% auf den Inhalt entfallen. 93% Ihrer Kommunikation entfällt auf Ton und Körpersprache. Lassen Sie Ihre Stimme fröhlich und energiegeladen klingen. 11. Motivation Menschen, die im Homeoffice eher träge werden, benötigen Unterstützung. Bitte gehen Sie nicht von Faulheit aus (Achtung: Haltung!), sondern von einer Motivationsdelle. Sprechen Sie das verständnisvoll an und ermuntern Sie Ihrer Mitarbeitenden im Dialog. Meistens fehlen nur ein guter Impuls oder eine schöne Aufgabe von außen. Mit den besten Grüßen und bleiben Sie gesund! Ihr Ralf Welle
Share by: